4. Tourette-Camp in Deutschland

22.06.2018 - 24.06.2018

 

Das 4. Tourette-Camp in Deutschland, ein Camp der Superlative. Es kamen so viele Teilnehmer wie noch nie. Davon waren auch so viele Neue wie nie zuvor. 

 

Am Freitag, den 22.06.2018 sollte die Veranstaltung starten. Wie in jeden Jahr kamen die Teilnehmer sehr verstreut über den Tag an. Verständlicherweise, da sie aus ganz Deutschland und sogar der Schweiz anreisten. Um 13 Uhr sollte dann der erste Teilnehmer auf der Freusburg ankommen, somit war der Startschuss gegeben. Am Freitag war kein großes Programm geplant. Alle sollten in Ruhe anreisen, ihre erste Aufregung ablegen und neue Kontakte knüpfen. Gegen Abend gab es dann eine kleine Eröffnungsrede und eine kurze Vorstellung des geplanten Ablaufs. Diese zog sich ziemlich in die Länge, so dass ein Campteilnehmer sich neben den Sprecher auf die Empore stellte und seinen "Senf" dazu gab. Nach dieser kurzen Auflockerung ging es dann auch weiter zum Abendessen. Dieses war wie gewohnt auf der Freusburg wieder fantastisch. Besonders beeindruckt hat uns, dass die Küche ohne vorherige Absprache Plastikteller bereitstellte. Dies war auch sehr sinnvoll, da beim Essen einer der Touretter auf die gloreiche Idee kam, auszuprobieren, wie robust so ein Teller sein kann. Die Heulsusen, die von den Plastiktellern noch nichts mitbekam, hechtete todesmutig zwischen den Touretter und den Teller. Nach einer kurzen Aufregung endete das ganze in einem großen gelächter, da dieser Einsatz überhaupt nicht nötig war. Nach dem Essen teilte sich die Gruppe für eine Zeit, da für den LifeTiccer e.V. und seine Mitglieder die Jahreshauptversammlung auf dem Programmpunkt stand. Anschließend versammelten sich alle im Burginnenhof um den Abend gemeinsam bei Gesprächen und Musik ausklingen zu lassen. Aus dem Abend wurde dann auch schnell die Nacht und für die ganz Harten kam der Morgen viel zu früh. Da war es dann ganz förderlich, dass sich das Frühstück um eine Stunde verzögerte, so konnten sich die Nachteulen vor dem Frühstück noch kurz frisch machen.

 

Nach dem Frühstück sollte nämlich der Samstag so richtig starten. Auf dem Programm standen für die Teilnehmer unterschiedliche Workshops, so hatten sie die Wahl zwischen einem Selbstverteidigungskurs, einer Kinder-Olympiade, dem Bogenschießen oder dem aus dem letzten Jahr bekannten Line Dance. Der Selbstverteidigungskurs wurde von der WinTsun Schule durchgeführt. Die Teilnehmer wurden in 2 Gruppen aufgeteilt, damit die Jüngeren nicht zu kurz kamen. Und weil die Jüngeren auch etwas ungeduldiger sind, wurde mit dieser Gruppe begonnen und die Älteren hatten noch etwas Zeit zum Plaudern. In dem Kurs haben sie gelernt, wie man selbstbewusst in der Öffentlichkeit auftritt und sich in Notfall wehren kann, ohne sich selbst zu verletzen.

 

Trotz dem nicht ganz so warmen Wetter, fand die Kinder-Olympiade draußen statt. In verschiedenen Spielen wie z. B. Sackhüpfen, Eierlaufen, Ringe werfen, Kegeln, aber auch Fußball, hatten die Kinder die Möglichkeit sich auszupowern und sich kennen zu lernen.

 

Das Bogenschießen wurde von Catweasel durchgeführt. Die Teilnehmer trafen sich auf dem großen Fußballplatz und es begann mit kleinen Aufwärm und Kennenlernspielchen, bevor es dann an das eigentliche Ziel ging. Die Teilnehmer durften unter Anleitung mehrmals schießen. Im späteren Gespräch mit den Trainerinnen wurde deutlich, dass die Schützen währenddessen sehr fokusiert und ruhig waren, wobei es bei den Erklärungen hin und wieder zu netten Zwischenrufen kam.

 

Beim Line Dance war wieder der WildStompingBoots e. V. im Einsatz. Nachdem im letzten Jahr so eine große Begeisterung für den Line Dance bei den Teilnehmern aufkam, konnten wir in diesem Jahr nicht auf die WildStompingboots verzichten. Auch in diesem Jahr studierten sie mit den Teilnehmern mehrere Tänze ein. Diesmal aber ohne vorherige Ansage des Orga-Teams, das die Teilnehmer häufig Pause brauchen und man das ganze langsam angehen könnte (hat ja auch im letzen Jahr nicht gestimmt).

 

 

Nach den Workshops gab es eine kleine Verschanufpause und auch das Wetter hat sich entschieden, nun auf unserer Seite zu sein. So konnten wir während die Teilnehmer sich austauschten, alles für die anstehende Talentshow, das Barbecue und den gemütlichen LAgerfeuerabend vorbereiten. Uns war nur eine Sache im Nacken. Die Fußball-WM 2018, da man davon ausgehen muss, dass einige Teilnehmer auf das Spiel Deutschland - Schweden nicht verzichten können, haben wir uns entscheiden die Talentshow ein kleines Stück vorzuziehen, damit alle Talente in Ruhe und mit dem gebührenden Respekt performen konnten. Wie Heulsusen jetzt sagen würde, hatten wir viele ganz besondere Talente im Einsatz. Neben Gesang wurde Comedy, Akrobatik, Ukulele spielen und eine wirklich gute DJ-Session dargeboten. Auch Alp Timagur war wieder dabei und eröffnete die Show mit dem Lied "Für dich da". Nach den Acts verabschiedeten sich die Fußballfans in die Gemeinschaftsräume, wo ein Fernseher aufgebaut war, sodass sie das Spiel sehen konnten. Alle anderen konnten sich schon beim Essen anstellen. Das Burgteam hat an der Lagerfeuerstelle ein wundervolles Barbecue-Buffet aufgebaut. Nach und nach trudelten alle wieder ein. Eine besondere Freude war, dass auch die "Herbergsmutter" aus den letzten Jahren extra für das Camp aus der Eifel (ihrer neuen Arbeitsstelle) anreiste. Nun konnte der Abend entspannt ausklingen. An diesem Abend war die Stimmung unheimlich entspannt und ausgeglichen. Es wurde gelacht, gesungen, getanzt und auch hin und wieder geweint. Geweint wurde aus verschiedenen Gründen, einigen wurde klar, dass es morgen schon wieder an der Zeit ist, Abschied zu nehmen, anderen wurde liebevoll klar gemacht, dass man den Kopf nicht in den Sand stecken kann und wieder anderen ist klar geworden, dass das Tourette-Camp heißt, auch eine neue Familie dazu zu bekommen. Auch dieser Abend fand sein Ende erst im Morgen.

 

Sonntag früh war es sehr ruhig. Einige waren verkatert, andere waren schon mitten im Packen und manche sind gar nicht erst aufgestanden. Nach dem Frühstück, zu dem manche geweckt werden mussten, stand nur noch die Überraschung auf dem Programmpunkt. Leider konnte in diesem Jahr der Falkner Michael Schanze mit seiner Frau und seinen wundervollen Vögeln nicht dabei sein. So musste sich das Orga-Team etwas anderes überlegen. Es sollte etwas besonderes sein. Etwas, wovon man später noch was hat. DAss man in den Momenten, in den man sich allein fühlt, ansehen kann. Die Entscheidung fiel auf ein "Musikvideo". Im letzten Jahr bei dem Musikworkshop von Jean-Marc und Micha haben die Teilnehmer ein wundervolles Lied über das Tourette-Camp produziert. Die Idee war, mit allen Teilnehmern dieses Lied zusammen zu singen, Jean-Marc und Micha weihten wir in unseren Plan ein und die beiden waren auch sofort bereit uns zu unterstützen. In windeseile wurden die Strophen etwas verändert, doch der Refrain blieb. Nach dem Frühstück und als alle ihre Sachen aus den Zimmern geräumt haben, trafen wir uns nochmal im Innenhof. Wir stellten uns zusammen und Jean-Marc stellte das Vorhaben den Teilnehmern vor. Es waren auch alle bereit, mitzumachen und sogar Jule, die Frau mit der Ukulele, war nach anfänglichen zögern, bereit uns zu begleiten. Jean-Marc begann die Gruppe für die erste Probe anzuleiten. Schon das funktionierte besser wie gedacht. Nach ein paar Proben war es soweit. Die Kamera wurde gestartet und die Gruppe begann zu singen. Noch heute bekommen wir Gänsehaut, wenn wir an diesen Moment denken. Nach der ersten Aufnahme, die echt super lief, kam noch eine Überraschung auf die Teilnehmer zu. Wir hatten Helium-Luftballons organisiert. Die Grünen Luftballons verteilten wir auf die Teilnehmer. Und wir hatten sogar die Buchstaben TOURETTE CAMP mit Helium gefüllt. Es wäre aber nicht eine Veranstaltung des LifeTiccer e. V. wenn es alles so geklappt hätte wie geplant. Aus irgend einem Grund haben die Schnüre an den Ballons nicht richtig gehalten und so verabschiedete sich zuerst ein "T", kein Problem, dann schreiben wir Tourette nur mit einem "T". Aber auch das "M" und ein "E" folgten dem "T". Okay, dann machen wir ein Kreuzworträtsel. So haben sich die Kinder mit den Buchstabenballons wild in der Masse verteilt. So war zwischenzeitlich ein "CRO" zu lesen oder auch mal eine "TORTE". Was aus dem ganzen Chaos und einer super Stimmung geworden ist, könnt ihr in diesem Video sehen.

 

 

Danach kam nur noch der Abschied, aber daran möchten wir alle nicht denken und auch keine Worte darüber verlieren. Bis ins nächste Jahr.

 

Euer LifeTiccer e. V.


 

Das 4. Tourette-Camp wurde gefördert gem. § 20 h SGB V durch die AOK Hessen und den AOK Bundesverband.

 

 

 

 

Für die Inhalte ist die Selbsthilfeorganisation verantwortlich. Etwaige Leistungsansprüche gegenüber der Krankenkasse sind hieraus nicht ableitbar.

 

Der LifeTiccer e. V. sagt Dankeschön im Namen der Betroffenen und deren Angehörige!

 

 

 

 

 

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